Haustiere
Schweine müssen noch weitere 34 Generationen leiden
Politiker klopfen sich auf die Schulter, doch das beschlossene Verbot der Vollspaltenböden 2040 lässt noch 34 Generationen der Schweine leiden.
Veränderungen brauchen Zeit und für die Weichenstellung einer besseren Zukunft für Mastschweine gebührt sowohl Tierschutz-Minister Rauch als auch Landwirtschaftsminister Norber Totschnig Anerkennung. Doch was bedeutet ein Verbot der Vollspaltenböden im Jahr 2040 wirklich? Nicht mehr und nicht weniger, dass noch 34 Schweine-Generationen ihr kurzes Dasein unter furchtbaren Zuständen fristen müssen.
Gewusst?
Die Lebensdauer eines Mastschweins in Österreich beträgt NUR sechs Monate!
Vier Pfoten bemängelt
Auch wenn sich die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" versöhnlich zeigt, so fordert sie rasche Beschlüsse zu den neuen Mindesstandards. Ohne verpfllichtende Einstreu im Liegebereich sei ein bloßes Vollspaltenverbot nämlich wertlos. Auch bemängeln die Tierschützer, die lange Übergangsfrist und die Tatsache, dass das Verbot nicht auch für Mastrinder gilt, die ebenso ihr Leben auf diesen Böden fristen müssen. Auch das betäubungslose Kastrieren männlicher Ferkel wurde (noch) nicht gesetzlich geregelt.
"Schönfärberei" im großen Stil
Auch der Wiener Tierschutzverein (Tierschutz Austria) stellt eine simple Rechnungsaufgabe an. Ein "AUS" für Vollspaltenböden 2040, obwohl bis 2027 noch die derzeitigen Zukunftsmodelle umgebaut werden, die dann 23 Jahre weiterverwendet werden dürfen. Wie jetzt? Also doch erst ein striktes Verbot mit 2050? Tierschutz Austria zeigt sich enttäuscht in welchem Ausmaß hier Schönfärberei betrieben wird und erklärt, dass es keinen Grund gibt, dass sich die Regierung auf die Schulter klopft.